Freitag, 11. November 2016

Produkttest: ADIDAS miCoach train&run App

Der Platzhirsch auf dem Markt der Lauf-Apps ist Runtastic. Die App habe ich auch kurz ausprobiert, aber da geht sehr wenig in der kostenfreien Version. Insbesondere gibt es dort keine kostenfreien Trainingspläne und das fand ich schade.

Train and run App

Ich bin auf die Adidas-App train&run App aufmerksam geworden. Dort kann man - wie ihr auch sehen könnt - einen Trainingsplan erstellen lassen.
Vor dem Training startet man die App und wählt das Training für den entsprechenden Tag aus - so kann man auch verpasste Trainings nachholen - und läuft los. Per Sprachansage wird man dann angeleitet.
Natürlich gibt es dazu auch Webportal, welches für meinen Geschmack ziemlich versteckt ist.
Im Portal kann man recht bequem Trainingspläne auswählen oder erstellen und Ausrüstung verwalten, so dass man weiß, wieviel km die Schuhe schon weg haben. Die Hersteller empfehlen die Schuhe max. 800 km zu verwenden und dann gegen ein Paar neue auszutauschen ... was man davon hält muss jeder selbst wissen.
Natürlich gibt es in der App und im Portal regelmäßig "Medaillen" für die schnellsten Kilometer, die ersten 10 Stunden usw., die eure Motivation fördern sollen.
Letztlich - so ist meine Erfahrung - macht man recht wenig mit dem Portal und viel mehr mit der App.

Meine Erfahrung

Im Training habe ich die App oft auf stumm gestellt. Die Anzahl der Ansagen ist schon einfach zu viel. Da die Steuerung nach (GPS-) Geschwindigkeit SEHR ungenau ist, vergehen keine 30 Sekunden ohne korrigierende Ansage, auch wenn man kontinuiertlich in der richtigen Geschwindigkeitszone läuft. Die Steuerung nach Pulsbereich könnte besser funktionieren, allerdings funktionierte bei mir der zugehörige Brustgurt schlecht, so dass im Ergebnis ebenfalls viele Ansagen kamen. Den ausführlichen Bericht zum Brustgurt hier: Produkttest: ADIDAS miCoach Bluetooth Brustgurt. Zunächst hatte ich einen anderen Brustgurt - Herzfrequenzsensor Bluetooth Smart 4.0 Textilgurt GEONAUTE von Decathlon - ausprobiert. Er tauchte in der App auf, funktionierte mit meinem Handy und der Decathlon-App, aber nicht mit Train&Run. Ein wenig nachvollziehbar, dass Adidas hier nicht beliebige Hardware zulässt.

Wegen der nervenden Ansagen habe ich später andere Trainingspläne verwendet und habe die App nur für die Aufzeichnung der Strecke und Zeit genutzt. Aber auch dabei entgeht man - auch bei Stummschaltung - nervenden Ansagen leider nicht: "GPS verloren, GPS gefunden .... GPS verloren, GPS gefunden".

Ein abgeschlossenes Training kann man auch in der App schon recht komfortabel anschauen. Im wesentlichen interessiert dabei ja, in welchem Puslbereich man gelaufen ist und vielleicht wo welche Pace (Geschwindigkeit: Minuten pro km) erreicht wurde.
Prognosen für Wettkampfzeiten gibt es Stand heute (November 2016) nicht. Es könnte auch gut sein, dass Train&Run irgendwann entfällt, weil Adidas nämlich Runtastic gekauft hat ... es macht eher wenig Sinn dann ein nur mäßig erfolgreiches Produkt dauerhaft fortzuführen.
Hier seht ihr noch zwei Bildschirmseiten aus der App.

Es gibt hier den sogenannten Run Score. Jedes Training wird also bewertet und bekommt einen Run Score, im Bild oben 588. Weltrekord ist 1000, entsprechend liegt man mit 588 im Mittelfeld.

Mein Fazit

Mit einer Handy-App ist es zwar billiger zu laufen, weil man keine GPS-Laufuhr braucht, aber es nervt auch mehr. Will man die Pulswerte in der Auswertung und als Trainingssteuerung haben, benötigt man zusätzlich eine Pulsuhr. Hinzu kommt, dass die Smartphone ganz schön klobig sind und ein GPS-Training - ähnlich der Kfz-Navigation - ordentlich Akku braucht. Blöd, wenn der Akku dann mitten im Training leer ist, weil man das Smartphone (heute) nicht aufgeladen hatte.
Mittlerweile traininiere ich mit einer GPS-Uhr (Produkttest: Garmin Forerunner 235 WHR) und nehme als Telefonjoker ein kleines einfaches GSM-Handy mit, bei dem der Akku ca. 3 Wochen hält ... eingeschaltet.


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